Klappt das? Ja es geht! Ich habe einen wunderbaren Erfahrungsbericht einer Zwillingsmutter bekommen, und diesen möchte ich hier gerne meinen Leser/innen, zum Mut machen, zur Verfügung stellen.
Dannies Erfahrungsbericht mit dem Stillen von Zwillingen:
Mein Zwillingspärchen, Sarah und Marvin, wurde in der 36.SSW spontan geboren und musste für gut 2 Wochen in die Kinderklinik.
Ich hatte mir schon vor der Geburt fest vorgenommen, beide voll zu stillen. Anfangs waren sie leider zu schwach für die Brust und ich konnte sie nicht anlegen. Also musste ich die ersten 4 Tage pumpen, pumpen, pumpen. Außer dem Kolostrum (wertvolle Vormilch) kam noch nicht viel raus und ich war schon fast deprimiert, befürchtete, es würde doch nicht klappen. Zum Glück hatte ich aber beste Stillerfahrungen mit meinem großen Sohn und wusste, dass es bis zum Milcheinschuss etwas dauern könnte. Also pumpte ich fleißig weiter, und nach dem 3.Tag flossen dann nicht mehr 40 oder 50 ml in die Flasche, sondern ohne Probleme mehr als 1.000 ml pro Tag! Das gab mir einen weiteren Motivationsschub, ich war stolz, dass die Kinder nicht mit Säuglingsnahrung zugefüttert werden brauchten!
Leider kam ich mit der elektrischen Pumpe nicht klar, pumpte mir damit nur die Brustwarzen blutig, und nutzte fortan meine bewährte Handpumpe.
[asa]B002IKKR2Q[/asa]Nach knapp einer Woche legte ich den etwas stärkeren Marvin das 1. Mal richtig an. Es klappte noch nicht so gut, wie ich es erhoffte, aber fortan durfte ich es immer wieder probieren, auch bei Sarah. Beide nuckelten eher unbeholfen an der Brust, bekamen daher die Mumi weiterhin über Flasche und Magensonde.
Nach gut 2 Wochen waren die Kinder so kräftig, dass sie nach Hause durften und fortan legte ich sie nur noch an. Anfangs mit Brusthütchen, was super gut klappte. Es war etwas schwierig, sich erst die Brusthütchen überzustülpen, dann die Kinder beide gleichzeitig anzulegen und sie anschließend ein Bäuerchen machen zu lassen. Dann wieder anlegen und gleichzeitig noch ein Auge auf den 1 1/2 jährigen „großen“ Sohn. Aber nach etwas Pruckeln und Probieren bekam ich richtig Übung und legte immer beide Kinder gleichzeitig an, in der so genannten Football-Haltung. Im Laufe der ersten Stillwochen fanden sie Geschmack an der Brustwarze so dass wir nach 8 Wochen auf das Brusthütchen verzichten konnten.
Tagsüber hatten meine Kinder einen ähnlichen Stillrhythmus. Wenn sich nachts nur einer meldete, durfte derjenige allein an die Brust, wobei dann aber die andere Seite total auslief, so dass ich an der Seite die Pumpe und eine Flasche parat hatte, um die auslaufende Milch aufzufangen und einzufrieren.
So konnte ich beide Zwillinge über 6 Monate voll stillen und zwischendurch auch mal mehrere Stunden außer Haus sein, allerdings dann immer mit Pumpset bewaffnet, weil mir nach spätestens 3 Stunden die Brüste „platzten“. In dieser Zeit verfütterte mein Mann dann die vorher abgepumpte Milch, was auch gut klappte. Beide machten keinen Unterschied zwischen Brust und Flaschensauger.
Nach etwa 6 Monaten wurden beide viel agiler und natürlich auch größer, so dass ich es bevorzugte, beide nacheinander zu stillen. Übrigens hatten beide keine feste Brust zugeordnet bekommen, sondern ich wechselte immer, da die rechte Brust deutlich mehr Milch hatte als die linke.
Insgesamt stillte ich beide noch bis ein paar Tage nach ihrem 1. Geburtstag, dann drehte ich den Hahn endgültig zu, ich denke, im Einvernehmen beider. Wir hatten eine super schöne und lange Stillzeit und trotz anfänglicher Probleme empfand ich es nicht als anstrengend, sondern als bequem und bereichernd. Ich würde es immer wieder so machen!
Alles Gute allen Twinmamis
Dannies Emailadresse für Fragen und Rückmeldungen daniela.borchers@web.de
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Wichtige Informationen zusammengefasst
Frühgeborene: Können selten von Anfang an angelegt werden, weil sie häufig zu schwach sind zum kräftigen Saugen an der Brust. Sie müssen entweder per Sonde oder per Flasche ernährt werden. Hier gibt es weitere Frühgeborene Informationen.
Muttermilch: Ist auch für Frühgeborenen die beste Nahrung von Geburt an. Je nach Bedarf wird der Muttermilch ein Supplement zugesetzt um den erhöhten Bedarf der Frühchen gerecht zu werden.
Abpumpen: Es ist immens wichtig sich regelmäßig zum Anregen der Muttermilch und nach dem Milcheinschuss zum Abpumpen der Muttermilch Zeit und Muse zu nehmen. Die Milchpumpe muss als „Freund und Helfer“ ins Leben integriert werden – auch wenn es vor allem in der Anfangsphase unangenehm ist. Ausdauer und positive Einstellung sind sehr wichtig.
Känguruhn: Frage nach der Möglichkeit dein Baby oder deine Babys aus dem Wärmebett oder Inkubator nehmen zu dürfen, um ihm / ihnen beim so genannten Känguruhn den wichtigen Hautkontakt ermöglichen zu können. Der Hautkontakt ist für die Eltern genauso wichtig wie für die Frühgeborenen.
Anlegen: Sobald der Gesundheitszustand des / der Babys es zulässt sollte das Anlegen geübt werden. Nicht traurig sein, wenn anfangs nur zögerlich gesaugt wird und evtl. die Trinkmenge nicht ausreicht. Eine positive und hoffnungsfrohe Einstellung ist sehr wichtig.
Auch Babys, die von Geburt an die Flasche bekommen mussten, können sehr wohl noch lange gestillt werden. Der Geist der „Saugverwirrung“ ist nach meiner Meinung ein seltenes Phänomen, und dient hauptsächlich der Motivation der Mütter von gesunden termingerecht geborenen Babys, die ersten drei anstrengenden Tage bis zum Milcheinschuss mit ausschließlich anlegen und stillen zu bewegen. Ich persönliche kenne sehr viele Frühgeborene und reifgeborenen Babys, die trotz anfänglicher Flaschenfütterung wunderbar an die Brust gingen. Nur Mut!
Alles Liebe
Ute – Kinderkrankenschwester