Abendessen

In der Kinderernährung ist das Abendessen die letzte Mahlzeit des Tages, und sie sollte eine gute Sättigung zur Nacht bringen. Je jünger die Kinder, desto müder sind sie am Abend und so ist es zeitweise  nicht ganz einfach dem müden Kind eine entsprechende Mahlzeit zugeben.

Zu Beginn des 2. Lebensjahres kann die Abendbrei-Mahlzeit ruhig beibehalten werden. Du kannst weiterhin die mit Wasser gerührten Milchfertigbreie verwenden und diese in der Menge nach Bedarf erhöhen. Bis 250 g Gesamtmenge Milchbrei sind völlig o. k. Überhaupt sind Milch-Getreide-Breie weltweit die erste Wahl bei der Familienernährung.

Überall wird das landestypische Getreide mit der zur Verfügung stehenden Tiermilch für die ganze Familie zubereitet. Unser Brei-Kinder sind also in allerbester Gesellschaft. Richtige Weltbürger eben 😉

Auch Frischmilchbreie sind nun beliebt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.

  • Kindermilch z.B. Milumil erwärmen und mit den Flocken verrühren
  • Frischmilch 3.5% aufkochen und mit den Flocken verrühren
  • Frischkornbreie nicht vor dem 2. Geburtstag, diese können vom Darm noch nicht verdaut werden

Milch-Getreide-Breie können mit etwas frischem Obst angereichert werden. Das Obst sollte nur als Geschmacksverfeinerung dienen, und nicht dominant sein.

Die Backenzähne schießen zwischen 1. und 2. Geburtstag ein, und spätestens in dieser Phase kommt es zu Essensverweigerung weil das kauen mitunter sehr schmerzhaft sein kann. Hier hilft es oft den Milchbrei kalt, oder kurzfristig noch einmal ein Abendfläschchen anzubieten. Nach der Zahnungsphase geht es wie gewohnt weiter oder, der nächste Entwicklungsschritt kommt. Das liebe Kind mag den Brei nicht mehr und besteht auf Brot . Wie Mama und Papa eben.

 

Brot statt Brei ?

Spätestens wenn die Backenzähne, die Mahlzähne, durchbrochen sind wird es Zeit das AbendBROT anzubieten. Es sollte aus dunklem Mehl oder wenigstens so genanntes Mischbrot sein. Weißbrot und Toast sind keine idealen Brotsorten – zwar verführerisch weil so schön weich, aber am wenigsten gesund.

Zum Abendessen sollte das Kind ruhig 100 – 150 ml Milch zum Trinken bekommen. Bevorzugt Milumil Kindermilch prebiotisch für die gute Verdauung und den Immunschutz.

Brotbeläge: auch hier gilt wie bei vielen Dingen im Leben „weniger ist manchmal mehr“. Solange die Kinder bestimmte Beläge nicht kennen, brauchen sie diese auch nicht.

  • Butterbrot
  • “ mit dünn geschnittener Salatgurke
  • Frischkäsebrot z.B. Kiri
  • Kräuterquark
  • Gouda oder Butterkäse dünn geschnitten
  • vegetarische, milde, Brotaufstriche
  • Schafskäse mild

Wurst, Schinken und andere Räucherware, genau wie Grillwürste, sollten möglichst spät angeboten werden. Würste enthalten neben unzähligen Salzen und Gewürzen auch Phosphate, Nitrate welche sich beim scharf braten und grillen zu Nitrit umwandeln und alles andere als gesund sind. Das berühmte Wiener Würstchen was den Kleinen gerne in die Hand gegeben wird gehört im Grund zu den ungesunden Lebensmitteln. Es ist nichts drin in der Wurst was der Körper braucht. Deshalb würde ich raten auf oben genannte Brotbeläge zurück zu greifen.

Neu: Am Ende der Seite werden Wurstsorten aufgeführt welche normalerweise Rindfleisch enthalten. z.B. Wienerle

Vegetarische Brotaufstriche

wir lieben sie, weil sie frisch und abwechslungsreich schmecken

Rohkost-Beilagen und kleine Speisen

sollten zügig eingeführt werden. Die  Backenzähne sind da, also kann auch entsprechend knackiges gekaut und damit verdaut werden.

  • Kohlrabi in Scheiben oder Stücke schneiden
  • Karotte in Scheibchen oder der Länge nach vierteln
  • Radieschen in Scheiben
  • Tomaten, maßvoll – diese sind oxalsäurehaltig und dieses bindet Kalzium, deshalb Tomate am besten in Kombination mit Käse (kalziumreich). Ansonsten entzieht die Oxalsäure den Knochen das Kalzium
  • Paprika von rot bis grün
  • Selleriestangen
  • Fenchel

Zur Rohkost sollte stets Butterbrot gereicht werden, oder Creme fraiche, Sauerrahm etc. als Dipp bereitgestellt sein. Die fettlöslichen Vitamine können sich dann im Körper des Essers breit machen….

Dekotipp: Es gibt kleine Ausstecherle aus Metall in Tierform. Damit lässt sich wunderbar sowohl Rohkost, als auch damit belegtes Brot ausstechen. Kinder mögen es schön bunt, daher ums Brot herum lustig mit den Gemüseschnitzelchen dekorieren.

Radieschen-Fisch

1 Scheibe Brot mit Butter bestreichen, Radieschen in dünne Scheiben schneiden und diese Schuppenartig auf dem Brot anordnen. Aus Salatgurkenscheiben oben und unten Flossen anlegen, hinten einen Fischschwanz dran und eine kleine Kerbe für das Maul heraus schneiden. Viel Spaß

Clown-Gesicht

1 Scheibe Frischkäsebrot, 2 Cocktailtomaten als Augen, Salatgurkenscheiben als Ohren und der breiten große Mund aus Paprikastreifen, Haare aus Salatblättern oder Kresse, Hut auch aus Salatgurke und Bommel Cocktailtomate. Teilweise wird auf dem Teller dekoriert (Hut und Ohren)

Salatgurken-Schiffchen

10 – 15 cm Salatgurke halbiert und die Kerne herausgelöffelt – füllen mit Frischkäse, Salzstick oder Karottenstick als Mast und dreieckig zugeschnittene Kohlrabischeiben als Segel – zum Essen kann es mit dem Messer fein geschnitten werden, so dass das Kind Stück für Stück mit den Fingern in den Mund schieben kann.

Karotten-Apfel-Rohkost

1 Karotte & 1 Apfel fein raffeln, Spritzer Zitronensaft darüber (damit der Apfel nicht braun wird) und 1 EL Distelöl – alles gut durchmischen – kann mit einem Löffel gegessen werden. Butterbrot dazu. (das ist eine Mama-Kind-Portion)

Sauerkraut-Ananas-Salat

Sauerkraut etwas abwaschen damit es  an Säure verliert – kleine frische Ananasstücke (geht natürlich auch mit Dosenobst) – und ein Schluck Apfelsaft darüber (nach dem 2. Geburtstag erst), Brot mit Belag dazu / danach

Kresse-Ernte

mit zwei oder drei Jahren kann man die Kinder bereits begeistern beim Kresse ziehen zu helfen. Etwas Küchenpapier (evtl. in Tierform schneiden) gut anfeuchten in eine flache Schale legen und Kresse dicht darüber säen. Täglich mit dem Kind gießen und „pflegen“ – nach 5 – 7 Tage kann die Ernte aufs Butterbrot gebracht werden. (Achtung manchmal ist die Kresse scharf … probiere vorher)

So, ich hoffe du hast jetzt ein paar Ideen, und dein Kind braucht nicht täglich Wurstbrot essen … :o) …

Was wenn das Kind irgendwann Brot verweigert?

Das gibt es in der Tat, dass Kinder zeitweise Brot ablehnen. Ich würde raten nicht zu zulassen, dass das Kleinkind die Beläge ohne Brot isst. Keine Machtkämpfe am Tisch – klare Regeln aufstellen. Alternativen anbieten gehört dazu – es soll auch nicht so sein, dass das Kind gezwungen wird bestimmtes zu essen. Brot und Beläge gehören stets zusammen, wird Brot verweigert gibt es (außer Rohkost) auch keine Beläge.

Alternativen:

  • Pellkartoffeln mit Butter oder Quark oder Schafskäse & Rohkost
  • Gemüsemahlzeit mit Kartoffeln
  • Eintopf
  • Vollkornnudeln mit Tomatensauce
  • Getreidebratlinge
  • Haferflocken mit Rosinen, Banane und Kindermilch
  • Kartoffelsuppe mit Reibekäse
  • Grießbrei wie im besten Babyalter ist weiterhin prima!

 

 

Getränke zum Abendessen

  • 100 – 150 ml Kindermilch (sofern keine Milch im Abendessen)
  • Wasser
  • Tee
  • notfalls dünne Saft-Schorle 1:4

Fanta & Co sollte für Kinder tabu sein – muss es süß schmecken, dann lieber einen entsprechenden Instanttee – ist alles in allem noch harmlos; Obstsäfte immer stark verdünnen – Fruchtzucker = auch Zucker!

Wurst und ihr Fleisch-Inhalt

Geflügelfleischwurst: Geflügel, Schwein, Rindfleisch & Innereien möglich;
Jagdwurst: Rind, Schwein & Speck
Salami: Rind- und Schweinefleisch, Schweinespeck
Kalbsleberwurst: Kalbfleisch, Leber (meist vom Schwein) Schweinespeck;
Teewurst: Schwein- und Rindfleisch, Fettgewebe
Wiener Würstchen: Rind- und Schweinefleisch; Schweinespeck im Schafdarm
Nürnberger Würstchen: Schweinefleisch, Schweinespeck, evtl. Kalb- oder Rindfleisch im Schafdarm
Bifi die Minisalami: Rind- und Schweinefleisch, Schweinespeck
Weißwurst: Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch und Schweinespeck im Schweinedarm plus Bindegewebe aus gekochten Schwarten und Kalbskopfhäuten;

Wurst ist eine Götterspeise, denn nur ein Gott kann wissen, was drin ist sagte einst der deutsche Dichter Jean Paul

 

4 4 Kommentare

  1. Hallo,
    ich habe mal eine Frage….meine Tochter ist vor 3 Tagen 1 Jahr alt geworden. Ich konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen (musste nach ca. 6 Wochen abstillen), und meine Tochter war immer eine schlechte Flaschentrinkerin. Mit Einführung der Beikost hat sie dann endlich etwas zugenommen, bis dahin lagen wir mit dem BMI immer unter der Normkurve. Auch jetzt ist sie noch sehr leicht (8200 Gramm bei 78 cm), so dass ich froh bin über alles was sie isst bzw. trinkt. Unser Tag sieht so aus: Morgens: 1 Scheibe Dinkelbrot mit Kiri + ein paar Löffel Grießbrei + Wasser (morgens mag sie keine Flasche mehr), Mittags: Gläschen ab 12. Monat + ein paar Löffel Obst, Nachmittags: ca 150 Gramm Hirse-Obstbrei / ein paar Kekse, Abends: ca. 200 Gramm Milch-Getreidebrei (die mit Wasser zubereitet werden oder Folgemilch 3 + Grieß + Obst). Jetzt zu meiner eigentlichen Frage…..direkt vor dem Zubettgehen (ca. 1 Std. nach dem Abendbrot) bekommt meine Tochter noch 1 Flasche mit Folgemilch 3, diese trinkt sie auch…meistens 150 – 180 ml. Darüber bin ich sehr froh….wie gesagt sie ist eher dünn…..aber ist das dann zuviel Milch am Abend? 200 Gr. Milchbrei + 150 ml Milchflasche??…….aber den übrigen Tag bekommt sie ja gar keine Milch und der Kinderarzt meinte 300-400 ml/gramm pro Tag wären optimal……Stimmt das? Ich habe es anstatt des Milchbreies schon mit Brot versucht, aber das mag sie am Abend noch nicht. Wir sind ja auch gerade erst 2 Wochen beim Brot zum Frühstück und es klappt jeden Tag besser. ich denke immer wenn sie sich daran gewöhnt hat beginnen wir auch Abends das Brot einzuführen. Nur in der Familie/Krabbelgruppe oder sonstwo muss man sich ja immer anhören…..sie ist jetzt kein Baby mehr und braucht auch kein Brei mehr…..meine kann ihr Brot schon selber mit der Gabel aufpieksen und essen, und Du gibst noch Brei?? usw…..ich lasse mich da immer schnell verunsichern, und dabei möchte ich doch alles richtig machen.
    Liebe Grüße, Tanja

    • Hallo Tanja,
      Du machst das genau richtig. Morgens ruhig weiter mit Brot und kleines Breiangebot und abends nutze es aus dass sie den Milchbrei plus Flasche nimmt. Solange Du nicht mit Vollmilch arbeitest kannst Du nix verkehrt machen. Im Gegenteil – sei glücklich und froh dass sie Dir so gut isst. Ihr seid auf einem guten Weg 🙂
      Grüßle Ute

  2. Hallo Ute,

    danke für deine schnelle Antwort.

    Dann werden wir es so weiter machen.
    Im Moment kommen gerade wieder Zähne (ich habe das Gefühl alle auf einmal 😉 ) und da mag sie weniger essen, trinkt dafür aber ihre Folgemilch besser…

    Liebe Grüße